Montag , 16 September 2024

LSV Ziegelheim – SV TC Behringen/Sonneborn 31:23

Es war der 4. Mai 2013. Der LSV Ziegelheim schaffte in der Wieratalhalle nach einem 28:19-Sieg gegen RW Staßfurt den Klassenerhalt in der MHV-Oberliga. 539 Tagen später gelang am Samstagabend endlich der nächste Heimsieg gegen TC Behringen/Sonneborn.

Dazwischen lagen 15 Heimspiele ohne Sieg, wobei man in den letzten beiden Partien mit einem Punktgewinn schon jeweils knapp dran war, diese Serie zu beenden. Und es gab durchaus Parallelen zum letzten Heimsieg vor über 17 Monaten. Wie damals war eine bärenstarke Defensive im zweiten Durchgang der Grundstein für den Erfolg und auch am Samstagabend war der Kampf bis zum Ende der große Pluspunkt auf LSV-Seite. Bestes Beispiel hierfür war Torhüter Steve Rüger, der in der entscheidenden Phase mit einigen Glanzparaden seine Mannschaft auf die Siegerstraße brachte.

Die Partie begann vor den Augen von 350 Zuschauern so wie man es sich auf Ziegelheimer Seite vorgestellt hatte. Mit einem 3:0-Lauf nach wenigen Minuten war die Wiertalhalle erstmals auf Betriebstemperatur. Nach anfänglichen Problemen fanden die Gäste besser ins Spiel, doch der LSV war in der Anfangsphase einfach nicht zu bremsen und nach nicht einmal sieben absolvierten Minuten sah sich der Spielertrainer der Gäste, Michael Stegner, genötigt bereits seine Auszeit zu nehmen. Doch auch diese verfehlte ihre Wirkung. Weiter waren es die Hausherren, welche das Spielgeschehen bestimmten. Vor allem Steffen Moritz hatte wieder einen starken Tag erwischt und warf sein Team immer weiter in Front. Hinzu kam noch ein eiskalter Marcel Jahn vom Strafwurfpunkt. Beim 9:5 betrug der Vorsprung erstmals vier Tore und der Trainer der Gäste brachte sich selbst in die Partie. Beim LSV kam anschließend beim Spielstand von 11:8 ein Bruch ins Spiel und innerhalb von einer Minute handelte man sich drei Zeitstrafen ein. Robert Tetzner bekam dabei bereits seine zweite Hinausstellung und Trainer Torsten Urwank musste schon frühzeitig seine Abwehrformation umstellen. Vielleicht klappte auch deswegen in den nächsten zehn Minuten fast überhaupt nichts im LSV-Spiel und die Gäste konnten das Spiel zur eigenen 13:11-Führung drehen. Bis zur Pause konnte man sich dann wieder ein wenig fangen und Nico Wildenhain und Steffen Moritz stellten mit ihren Toren den 14:14-Pausenstand her.

Doch wie sollte man aus dieser Pause zurück auf die Platte kommen? Entgegen der anderen Partien machte man im zweiten Durchgang von Anfang an klar, wer die Partie als Sieger beenden wird. Allen voran Steffen Moritz und Robert Kühnert waren jetzt überhaupt nicht mehr zu bremsen und nach 40 absolvierten Minuten war man erneut auf vier Tore enteilt. Wer jetzt einen ähnlichen Einbruch wie im ersten Durchgang befürchtete, sah sich getäuscht. Im Gegenteil. Aus einer unermüdlich arbeitenden Defensive heraus konnte man die Führung weiter ausbauen. Und einer hatte daran einen Riesenanteil. Torhüter Steve Rüger hielt im LSV-Tor mehrere Hundertprozenter, darunter drei Würfe innerhalb weniger Sekunden und brachte die Gästespieler schier zur Verzweiflung. Beim 26:19 zehn Minuten vor dem Ende war die Partie entschieden und Torsten Urwank konnte munter durchwechseln und allen Spielern Einsatzzeiten ermöglichen. Auf der Bank wurden bereits die ersten Jubelgesänge angestimmt und auch auf den Rängen hielt es keinen Ziegelheimer mehr auf seinem Platz. Endlich war der erste Sieg in dieser Saison geglückt und dieser war angesichts einer geschlossenen Mannschaftsleistung hochverdient. Hinzu kommt, dass man auch im dritten Heimspiel ungeschlagen bleibt. Wenn man zu Hause weiter diesen Kampf und diese Leidenschaft in die Waagschale wirft, muss man zu hundertprozent nicht erneut 539 Tage auf den nächsten Heimsieg warten und sollte die Wieratalhalle zu der Festung zurückkehren lassen, welche sie einmal war.

Doch auch in den Auswärtsspielen sollte man einmal etwas Zählbares mit auf die Heimreise nehmen. Gelegenheit dazu hat man bereits in der nächsten Woche, wenn der Gegner HSC Erfurt heißt. Bis vor diesem Spieltag hatten die Erfurter noch keinen Punkt auf der Habenseite, bevor man am Samstag ebenfalls mit einem souveränen 37:28-Auswärtssieg in Altenburg den ersten Erfolg einfuhr. Eine schwer einzuschätzende Mannschaft also für den LSV.

LSV spielte mit:
Püschel (4 P.), Rüger (11 P.); Tetzner (1), Moritz (11/1), Lehmann, Wunderlich (2), Wildenhain (1), Dietrich, Kühnert (6), Jahn (7/4), Biedermann (1), Klupsch (1), Woogk (1).

Strafwürfe: LSV 5/5, Sonneborn 5/3

Strafminuten: LSV 16, Sonneborn 16 (inkl. 1RK 3×2)

Schiedsrichter: Schmidt / Langbein ( Auma / Rudolstadt)

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