Ausstellung „Der Mann unter der 1000-jährigen Eiche“
Die Sonderschau „Der Mann unter der 1000-jährigen Eiche – Über den Umgang mit faszinierenden Baumdenkmalen“ öffnet am Sonntag, 28. Januar 2024, 15 Uhr, im Museum Burg Posterstein. Ausgehend von der einzigartigen Nöbdenitzer Eiche, die Kulturdenkmal und Naturdenkmal gleichermaßen ist, stellt sie beeindruckende Uralteichen aus ganz Europa vor.
Die Sonderschau ist Teil des „Thümmel-Jahres 2024“ im Altenburger, das an den Sachsen-Gotha-Altenburgischen Minister Hans Wilhelm von Thümmel (1744–1824) erinnert. Seine Grabstätte befindet sich in den Wurzeln der 1000-jährigen Eiche von Nöbdenitz.
+++ Der Mann unter der 1000-jährigen Eiche – Über den Umgang mit faszinierenden Baumdenkmalen +++
28. Januar bis 1. Mai 2024
Egal, ob sie nun 1000 Jahre alt ist oder noch nicht ganz, die Nöbdenitzer Eiche, mit dem Grab eines Ministers in den Wurzeln, ist einzigartig. Die Sonderschau„Der Mann unter der 1000-jährigen Eiche – Über den Umgang mit faszinierenden Baumdenkmalen“ stellt den Sachsen-Gotha-Altenburgischen Minister Hans Wilhelm von Thümmel und sein Grab unter der 1000-jährigen Eiche in Nöbdenitz vor. Darüber hinaus geht es um die Frage: Was braucht es, damit Bäume heute noch so alt werden können?
Eine Bildergalerie erzählt die Geschichten von 39 beeindruckenden Eichen aus ganz Europa – darunter Frankreich, England, Dänemark, Schweden, Polen und Tschechien. Dafür stellten uns über 40 engagierte Baum-Liebhaber Fotos und Informationen zur Verfügung, darunter Forstwissenschaftler, Künstler, Vereine, Museumskollegen, Touristiker und Fotografen.
Auf Grund der Internationalität der Eichen und der Kooperationspartner ist die Ausstellung zweisprachig, auf Deutsch und Englisch.
Zur Ausstellung erscheint eine aktualisierte Neuauflage der vergriffenen Thümmel-Biografie von 2016.
Die Sonderschau begleitet eine digitale Ausstellung: burg-posterstein.de/baumdenkmale
++ Hintergrundinformationen zur Ausstellung ++
Die Ausstellung nimmt ihren Ausgangspunkt im nahe Posterstein gelegenen Ort Nöbdenitz, stellt dann aber mächtige und alte Eichen aus ganz Europa vor. Ganz unterschiedlich gehen Menschen mit diesen Bäumen um, aber fast überall begegnet man ihnen mit Ehrfurcht und Faszination.
Darüber hinaus geht es um die Eiche als Naturdenkmal und als Lebensraum. Welche Bedingungen braucht sie, um so alt zu werden wie die Nöbdenitzer Eiche? Welche Eichen im Landkreis Altenburger Land haben das Potential dazu, so alt zu werden, wenn wir ihnen den Raum dafür lassen?
Manche der vorgestellten Eichen sind Kultur- und Naturdenkmal in einem. Genauso ist es bei der Nöbdenitzer Eiche, aber auch bei der zu einer Kapelle umgebauten Eiche im französischen Allouville, der Körnereiche im tschechischen Karlsbad oder der Chrobry-Eiche im polnischen Piotrowice, deren Eicheln der Papst segnete. Die Eichengeschichten sind vielfältig.
Die Ausstellung ist Teil des Thümmel-Jahres im Altenburger Land, das die Person und das Wirken des bedeutenden Staatsmannes Hans Wilhelm von Thümmel ein ganzes Jahr lang mit Veranstaltungen und Ausstellungen in den Mittelpunkt stellt. Mehr Informationen zu Thümmel gibt es in der Dauerausstellung des Museums, im Blog des Museums und im Podcast „LeseZEIT auf Burg Posterstein“.
++ Ein außergewöhnliches Grab: Die 1000-jährigen Eiche von Nöbdenitz ++
Die 1000-jährige Eiche von Nöbdenitz ist nicht nur ein beeindruckendes Naturdenkmal, sondern der einzige bekannte Baum Deutschlands, in dem sich eine Grabstätte befindet. Seit 1824 birgt sie die letzte Ruhestätte des Sachsen-Gotha-Altenburgischen Ministers Hans Wilhelm von Thümmel. Seit mehr als hundert Jahren heißt sie im Volksmund „Die Tausendjährige“. Die Schätzungen über das Alter des Baumes gehen weit auseinander und reichen von 600 bis 1200 Jahren.
Die Nöbdenitzer Eiche ist eine Stieleiche (Quercus robur) und steht in unmittelbarer Nachbarschaft zu Pfarrhof und Kirche, direkt an der Dorfstraße. Sie ist zwölf bis vierzehn Meter hoch und besitzt, direkt auf Bodenhöhe bemessen, einen Umfang von über zwölf Metern. Damit zählt sie zu den mächtigsten Eichen Deutschlands.
Wegen des Befalls durch einen Pilz ist der Stamm vollkommen hohl. Schon bei einem Gewittersturm 1819 verlor sie ihre Hauptkrone. Seither bilden zwei untere Äste eine Nebenkrone. In den vergangenen Jahrzehnten hat der Baum einen Adventivstamm, einen Jungstamm, gebildet. Noch immer treibt sie jedes Jahr neues Laub und bringt viele Eicheln hervor.
Schon Jahre vor seinem Tod kaufte Hans Wilhelm von Thümmel die uralte Eiche von Nöbdenitz als zukünftige Grabstätte von der Kirchgemeinde. 1824 dann wurde er tatsächlich in einer gemauerten Gruft in den Wurzeln des Baumes mit behördlicher Genehmigung beigesetzt. Zu Lebzeiten ließ Thümmel bereits erste Eisenringe anbringen, um den Baum möglichst lange Zeit zu bewahren. Seither sind weitere Stützsysteme hinzugekommen.
++ Begleitprogramm zur Ausstellung ++
28. Januar, 15 Uhr, Neue Scheune Posterstein: Eröffnung des Thümmeljahres im Altenburger Land und Ausstellungseröffnung „Der Mann unter der 1000-jährigen Eiche – Über den Umgang mit faszinierenden Baumdenkmalen“
Mit dem Landrat Uwe Melzer als Schirmherr des Thümmeljahres im Altenburger Land sowie allen Akteuren und Beteiligten und einer Live-Ausgabe des Museums-Podcasts „LeseZEIT auf Burg Posterstein“: blog.burg-posterstein.de/lesezeit.
Im Anschluss: Besichtigung der Ausstellung im Museum Burg Posterstein
++ 25. Februar, 15 Uhr, Neue Scheune: Podiumsgespräch „Dürfen Bäume noch alt werden?“ ++
Experten aus der Forstwirtschaft und Baumfreunde sprechen über die Bedingungen, die Bäume brauchen, um alt werden zu können. Dabei stellt sich die Frage: Haben Bäume heute noch die Chance dazu? – Bitte um Voranmeldung im Museum Burg Posterstein. Der Eintritt ist frei.
++ 19. Februar, 18.30 Uhr, Stadtbibliothek Schmölln: Lesung „In heitrer ländlicher Umgebung“ ++
Franziska Huberty und Marlene Hofmann aus dem Museum Burg Posterstein lesen aus dem Buch „Im Dienste der Ernestiner Hans Wilhelm von Thümmels Aufstieg vom Pagen zum Minister“. Eine Veranstaltung des Bibliotheksfördervereins Schmölln.
++ 3. bis 25. Februar, ganztägig: Winterferien-Rätsel: Unterwegs im dunklen Wald – Was machte ein Jäger im Mittelalter? ++
Im Winterferien-Rätsel folgen Ferienkinder den Spuren eines mittelalterlichen Jägers. Dabei erfahren sie, ob die Wälder damals wirklich so finster wie im Märchen waren und wer oder was dort alles lebte. Aber aufgepasst: Nicht jeder durfte jagen. – Für das Ferien-Rätsel braucht es keine Voranmeldung.
++ 17. März, 15 Uhr, Neue Scheune: Lesung und Gespräch „Können Bäume noch alt werden?“ mit Autor Frank Quilitzsch und Forstamtsleiter Karsten Schröder ++
Für sein Buch „Wilhelm, wie sieht der Wald wieder aus!“ streifte der Erfurter Autor und Journalist Frank Quilitzsch (http://www.frank-quilitzsch.de/) ein Jahr lang mit Thüringer Förstern und Baumforschern durch die Reviere. Er ging mit auf die Jagd und verbrachte Tage und Nächte im Nationalpark Hainich. Dabei traf er auf die unterschiedlichsten Menschen, denen Bäume am Herzen liegen. Klimaexperten, Ranger und die Umweltministerin – was fordern sie im Umgang mit der Natur? Und wie geht es den Eichen in unseren Wäldern?
Frank Quilitzsch liest aus seinem Buch, das im Thüringer Verlag Tasten & Typen erschienen ist, und kommt mit Karsten Schröder, Leiter des für unsere Region zuständigen Forstamts Weida ins Gespräch.
Bitte um Voranmeldung im Museum Burg Posterstein. Der Eintritt ist frei.