Kevin Bauer wird zum Matchwinner

LSV Ziegelheim – Wölfe Erfurt 30:29 (12:14)

Es waren nur noch fünf Sekunden auf der Uhr, als die souverän leitenden Schiedsrichter Arnold und Preuk den Gästen aus Erfurt einen Siebenmeter zusprachen. Der LSV führte hauchdünn mit 30:29, und Johann Münch, der im Hinspiel alle sieben Strafwürfe verwandelt hatte, trat an die Linie. Auch an diesem Tag hatte Münch seine Treffsicherheit bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Doch der LSV wollte die zwei Punkte unbedingt in der heimischen Wieratalhalle behalten. Und so kam es, dass Kevin Bauer den letzten Wurf des Spiels spektakulär parierte. In einem Moment reiner Ekstase wurde er von seinen Teamkollegen fast erdrückt – ein würdiges Ende eines packenden Handballkrimis.

Von Beginn an entwickelte sich ein nervöses Spiel, in dem die Gäste aus Erfurt zunächst den besseren Start erwischten und schnell mit 0:2 in Führung gingen. Lukas Zeise war es, der für den LSV in den ersten zehn Minuten den einzigen Treffer erzielen konnte. Dass die Erfurter zu diesem Zeitpunkt nicht schon deutlicher führten, war allein Kevin Bauer zu verdanken, der mit zahlreichen Glanzparaden sein Team im Spiel hielt. Auch Adrian Winkler im Tor der Gäste zeigte eine starke Leistung, sodass es nach 15 Minuten lediglich 4:4 stand.

Nach einer kurzen Durststrecke nahm die Partie endlich an Fahrt auf. Die Wölfe aus Erfurt konnten ihren Rhythmus schneller finden und gingen mit einem kurzen Lauf auf 6:9 in Führung. Ziegelheim agierte weiterhin mit zu vielen Einzelaktionen und biss sich immer wieder an Winkler die Zähne aus. Fünf Minuten vor der Pause lagen die Gastgeber mit 8:12 zurück, bis Kevin Bauer seine Vorderleute lautstark wachrüttelte. Ein Doppelpack von Max Harles sowie ein Treffer von Norik Thieme brachten den LSV zurück ins Spiel, sodass es zur Halbzeit aus Ziegelheimer Sicht nur noch 12:14 stand.

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich der LSV wie ausgewechselt. Collin Köblitz, der im zweiten Durchgang mit sieben Treffern glänzte, sowie Max Harles vom Siebenmeterpunkt sorgten schnell für den Ausgleich (14:14). Das Spiel entwickelte sich nun zu einem Schlagabtausch auf Augenhöhe. Beide Teams fanden immer besser zu ihren Abschlüssen. Die Erfurter legten meist vor, doch Ziegelheim fand in Köblitz einen unermüdlichen Antreiber, der sein Team schließlich sogar mit zwei Toren in Führung brachte (22:20).

Auch die Defensive der Gastgeber stand in dieser Phase stabiler, vor allem dank André Heinig. Doch der LSV verpasste es, die Führung weiter auszubauen, und so glichen die Wölfe erneut aus (23:23). Die letzten zehn Minuten gerieten zu einem nervenaufreibenden Krimi. Collin Köblitz und Ronny Wunderlich brachten Ziegelheim immer wieder in Führung, doch kleine Fehler ermöglichten es den Gästen, beim 26:27 erneut die Oberhand zu gewinnen. Zwei Minuten vor Schluss traf Köblitz zum Ausgleich, und Kevin Bauer parierte auf der Gegenseite einen weiteren wichtigen Wurf.

Nach Marvin Pörsels Treffer zum 30:29 war es schließlich Kevin Bauer, der den letzten Siebenmeter der Partie mit einer sensationellen Parade entschärfte. Damit wurde er endgültig zum Matchwinner und Helden des Spiels.

Dank dieses hart erkämpften ersten Sieges im neuen Jahr konnte der LSV seinen Mittelfeldplatz festigen und blickt nun etwas entspannter auf das kommende Auswärtsspiel in Goldbach.

Tore LSV:
Bauer, Rink; Harles (4/1), Köblitz (10), A. Heinig, Moritz (1), Zeise (2), Winter, Wunderlich (2/1), Rausch (1), Thieme (5), Pörsel (3), Jahn, M. Krause (2).

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