Neues Zuhause für Ahornbäume aus der Schmöllner Schloßstraße
Das Landratsamt Altenburger Land baut aktuell das einstige Schulhaus in der Schmöllner Schloßstraße 10 zu einem modernen Verwaltungsgebäude um. Dafür erfolgt die Ausstattung mit einem auf Energieeffizienz ausgerichteten Heizungskonzept. Es beinhaltet die Installation einer Luft-Wärme-Pumpe, welche mit einem Gaskessel gekoppelt wird. Dafür ist auf dem ehemaligen Schulhof ein erheblicher Platzbedarf vorhanden – denkt man. Heizleitungen, Gasleitungen, Elektro- und Fernmeldekabel und ein Abwasserhauptsammler queren das Grundstück. Die einzige Variante für das Fundament der Wärmepumpe – immerhin 5,5 mal 2,5 m – war die Fläche, auf der die jetzt umgepflanzten Ahornbäume stehen. Dieser Standort ist leitungsfrei.
An dem angezeigten Standort befanden sich bis zum 6. August 2024 zwei etwa 15 bis 20 Jahre alte Feldahornbäume mit einer Oberhöhe von 4,5 m und einem Brusthöhendurchmesser mit rund 10 cm. Die Bäume
gehen auf Jahrgangspflanzungen zurück und standen regelrecht im nahezu vollständig aus Frostschutz gebildeten Substrat.
Im Vorfeld der Betonarbeiten zum Fundament für die Heizanlage entstand in der unteren Naturschutzbehörde Altenburger Land die Idee beide Gehölze kurzer Hand umzupflanzen. Nachdem Motto „Gesagt – Getan“ wurde gemeinsam mit dem Fachbereich Bildung und Infrastruktur nach einem neuen Standort gesucht. Dieser fand sich zügig direkt neben der Aschebahn auf dem Sportplatz des Schmöllner Gymnasiums in der Herrmann-von Helmholtz-Straße.
Für die Realisierung der Umpflanzaktion konnte dankenswerterweise auf die Grünland GmbH aus Bernsdorf nahe Hohenstein-Ernstthal zurückgegriffen werden. Das regionale Fachunternehmen war gerne bereit die Maßnahme durchzuführen und agierte mit hoher Sachkompetenz. Im Dreierteam wurden unter Zuhilfenahme eines
Minibaggers nacheinander beide Wurzelballen der Feldahorne sorgfältig freigelegt, per Kran auf den Transport-LKW verfrachtet und zum neuen Standort transportiert. Eine jeweils etwa doppelt so große Pflanzgrube
nahm die Bäume auf. Schrittweise Wassergaben von zirka 150 Litern garantierten die hinreichende Einschwemmung. Dreibock und Rindenmulch komplettierten die Pflanzung. Beide Feldahorne erhielten im Nachgang Wassersäcke und werden regelmäßig durch die Hausmeister der Schule gewässert. Der neue Standort weißt wesentlich bessere Eigenschaften hinsichtlich des Bodens auf, so dass die Bäume eine regelrechte Verjüngungskur erfahren haben. Zur Vermeidung eines Pflanzschocks wurde das Kronenvolumen um 40 Prozent reduziert.
Feldahorne sind trockenresistente und klimafeste Bäume, die sich sehr gut für urbane Räume eignen. Umpflanzungen sind keine Fällmaßnahmen. Sie fallen damit nicht unter das sogenannte „Fällverbot“ nach § 39 Bundesnaturschutzgesetz. Lebensstätten freilebender Tiere waren durch diese Maßnahme nicht
betroffen §§ 38/44 Bundesnaturschutzgesetz.