Rändelschrauben: Die unscheinbaren Helden des Maschinenbaus
Im Maschinenbau gehören Schrauben zu den wichtigsten Komponenten. Sie halten Bauteile zusammen, damit Maschinen einwandfrei funktionieren. Es gibt unterschiedliche Schraubentypen: Zu den eher „unscheinbaren Helden“ gehören Rändelschrauben, die meist dort eingesetzt werden, wo feines Justieren notwendig ist. Im Jahr 2024 könnte ihre Bedeutung wieder wachsen: Nach einem konjunkturschwachen Jahr für die Maschinenbau-Branche prognostiziert Bundesbank-Präsident Joachim Nagel laut WirtschaftsWoche erneutes Wachstum in Deutschland. Erfahren Sie hier, welchen Nutzen Rändelschrauben während und nach der Stagnation im Maschinen- und Anlagebau haben können.
Was sind Rändelschrauben?
Hinter dem Begriff verbirgt sich eine Schraube mit einem metrischen Gewinde und einem gerändelten Rand. Der Kopf einer Rändelschraube lässt sich gut greifen, so dass sie per Hand montierbar und einfach lösbar ist. Deswegen zeichnet sie sich durch eine hohe Flexibilität und universelle Einsatzfähigkeit aus.
Wofür werden Rändelschrauben verwendet?
Ob im Maschinen- und Anlagebau, bei medizinischen Geräten, im Modellbau oder in der Werkzeugtechnik – die kleine Rändelschraube dient der Feinjustierung und wird meist dort verwendet, wo häufiges Lösen der Schraube erforderlich ist. Aus diesem Grund findet man sie auch an Stativen für Foto- und Videokameras, Baustellengeräten und Computer-Gehäusen. Auch an zahlreichen Haushaltsgeräten und in der Unterwassertechnik ist sie zu finden. Im sichtbaren Bereich kommt die Rändelschraube gerne als Zierschraube zum Einsatz. Charakteristisch für die Schraube ist nämlich der griffige, große Rändelkopf, mit dem sich das Bauteil nach der Einrichtung leicht und bequem fixieren lässt.
Aus welchem Material bestehen Rändelschrauben?
Stabile Rändelschrauben sind oft aus robustem Stahl gefertigt. Alternativ können sie aus festem Vollkunststoff wie Polyamid bestehen. Dieses Material gilt als besonders zäh und verschleißresistent. Darüber hinaus gibt es den Schraubentyp in Bunt mit verzinktem Stahlgewinde und einem Kopf aus Kunststoff wie beispielsweise Polyoxymethylen, kurz POM. Die farbenfrohe Variante gewinnt vor allem dann an Bedeutung, wenn sie dekorativen Zwecken dienen soll.
Sind Rändelschrauben genormt?
Die Normen DIN 464 und DIN 653 gelten speziell für Rändelschrauben. DIN 464 betrifft Rändelschrauben mit hoher Form, während DIN 653 die Variante mit niedriger Form beschreibt. Der Durchmesser und die Länge der Schrauben werden üblicherweise in Millimeter (mm) angegeben.
Ein Beispiel aus der Praxis: Die Bezeichnung Rändelschraube M6 x 12 impliziert, dass die Schraube einen Durchmesser von 6 mm aufweist und 12 mm lang ist. Dagegen steht der Begriff Rändelschraube M4 x 6 für eine Schraube mit hoher Form. Bei einer Länge von 6 mm beträgt der Durchmesser hier 4 mm. Neben diesen Beispielen sind im Fachhandel auch Sonderformen erhältlich. Dazu zählen Rändelschrauben der Norm DIN 465. Solche Exemplare besitzen neben der hohen Form einen Schlitz am Schraubenkopf. Dank dieser Einkerbung haben Sie die Möglichkeit, die Schraube mit einem Schraubwerkzeug zu drehen, statt sie mit den bloßen Händen zu befestigen.