Erste Wanderroute durch die Vielfalt der Altenburger Kleingartenreiche

Gartenrundwanderweg Altenburg
Gartenrundwanderweg Altenburg

Blick über den Gartenzaun: Erste Wanderroute durch die Vielfalt der Altenburger Kleingartenreiche Kleingartenvereine und „Der fliegende Salon“ präsentieren abwechslungsreichen Pfad mit Stadtgeschichte, Naturerlebnis, Bildungswert und Inspirationskraft

Wer künftig einen gleichsam anregenden wie Erholung versprechenden Spazierweg durch Altenburg sucht, der halte sich an die Kleingartenanlagen. Auf einer Route von ca. 11 km lassen sich dabei erstaunliche Pfade und Winkel durch die vielfältige Welt der Gartenlauben entdecken – mitten im Grünen und doch mitten in der Stadt.

Am 20. April 2024, dem Bauernmarkttag, findet ab 10 Uhr die feierliche Eröffnung des ersten Abschnitts des neuen Gartenrundwanderweges von Altenburg auf dem Marktplatz statt. Treffpunkt ist in der Nähe der Tourismusinformation zwischen Markt 10 und Markt 12.

Bei zwei geführten Picknickwanderungen ab 12 Uhr, die eine mit Gartenpädagogin Christiane Nienhold, die andere mit Dr. Grit Martinez von der Gartenanlage „Einheit“, kann man sich für die Erkundung jeweils einer Hälfte des neuen Rundweges entscheiden. Um den Weg individuell zu verfolgen, ermöglicht die Tourismusinformation Altenburger Land die digitale Navigation über die App outdooractive (abrufbar ab 20.4.2024 unter www.altenburg.travel) an.

Die gesamte Route führt durch den Südosten von Altenburg mit den Anlagen: Kleingartenverein Tagessonne e. V., Kleingartenanlage Bauhof I e. V., Kleingartenverein Bauhof II e. V., Kleingartenanlage Glück Auf Altenburg e. V., Kleingartenanlage Ost e. V., Kleingartenanlage Südost e. V., Kleingartenanlage Waldesruh e. V., Kleingartenpark An der alten Ziegelei, Kleingartenanlage Am Waldessaum e. V., Gartenanlage Einheit e. V., Kleingartenanlage Frohe Zukunft e. V., Kleingartenverein Alexander Puschkin e. V. Jede der 12 Stationen hat ihren individuellen Reiz mit Bildungs-, Erholungs- und Unterhaltungscharakter. Darunter z.B. Thüringens älteste Gartenanlage mit dem Gründungsjahr 1887, Gartenanlagen mit Bezug zur Bergbautradition oder Naturheiltradition des Vincenz Prießnitz, mit besonderen Blickfängen, pädagogischen Angeboten zu kleingartentypischen Giftpflanzen, Kräutern oder dem Leben der Wild-Bienen. Altenburgs Kleingartenwelt hat viel zu bieten und freut sich auf Anregungen zur Weiterentwicklung. Ein Potenzial, das sich mit Unterstützung des Regionalverbands Altenburger Land der Kleingärtner e. V. auch mit Blick auf die Altenburger Landesgartenschau 2030 beweisen möchte.

Über 60 Vereine sind in der Skatstadt zu zählen mit rund 3.700 Parzellen. 12 von diesen haben sich der 2023 aufgeworfenen Idee angeschlossen, das Image der Kleingartenwelt aufzubessern, und der Stadtgemeinschaft und Gästen sichtbar und erlebbar zu machen, welche Chancen die Grünflächen der Kleingärten für alle bedeuten. Initiiert und begleitet hat das Gemeinschaftsunterfangen das Projekt „Der fliegende Salon – Kulturaustausch im Altenburger Land“. Unter dem Motto „Altenburger Kleingartenwesen im Wandel“ brachte es Mitglieder der Gartenvereine, Gartenfreunde sowie Künstler und Kulturakteure zusammen. In verschiedenen Gemeinschaftsaktionen über Beete, Hecken und Zäune hinweg wurde entdeckt und erprobt, was in den Kleingartenanlagen und ihren Mitgliedern steckt und sich noch herausholen lässt. Das Kunstprojekt Datscha-Radio verwandelte Gartenlaube und Streuobstwiese in eine Radiostation für Geschichten von und über die Altenburger Kleingärten. An anderer Stelle entstanden kunstvolle Glasmosaike als neues Gestaltungselement von öffentlichen Gemeinschaftsplätzen in den Gartenanlagen. Eine alte Sporttradition, der Baumelschub (ein Kegelsport), wurde mit einem Wettbewerb unter allen Altenburger Gartenanlagen wiederbelebt. Verschiedene Angebote für Gemeinschaftsgärtnern auch ohne eigenen Garten oder Mitgliedschaft befinden sich im Wachsen. Gartenfreunde ohne deutsche Muttersprache konnten über mehrere Monate in einem interkulturellen Sprachkurs neben Grundlagen der deutschen Sprache die Besonderheiten der hiesigen Kleingartenlandschaft samt Vereinswesen ergründen. Noch viel mehr Ideen sind gespeichert, die nach und nach die Gartenanlagen zu bekannten Treffpunkten für ein dauerhaft gutes Klima in Altenburg erwachsen lassen sollen.

TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel
Mit TRAFO hat die Kulturstiftung des Bundes 2015 ein Programm initiiert, das ländliche Regionen in ganz Deutschland dabei unterstützt, Veränderungsprozesse in der regionalen Kulturarbeit anzustoßen. Die beteiligten Kulturinstitutionen, Kulturämter und Kulturaktiven reagieren auf gesellschaftliche Herausforderungen vor Ort, entwickeln ein neues Selbstverständnis ihrer Aufgaben und neue Formen der Zusammenarbeit – miteinander und im Austausch mit Politik, Vereinen und Initiativen. Museen, Theater, Musikschulen und Kulturzentren verstehen sich als Begegnungsorte, öffnen ihr Programm und ihre Räume. Kulturämter entwickeln sich zu regionalen Netzwerkstellen für Kultur, befördern Beteiligungsformen und etablieren neue Unterstützungsangebote. Sie alle richten den Blick auf regional relevante Themen und die Anliegen der Menschen in ihrer Region. TRAFO trägt dazu bei, die Bedeutung der Kultur in der öffentlichen Wahrnehmung und die kulturpolitischen Strukturen in den Kommunen und Landkreisen dauerhaft zu stärken.

Von 2015 bis 2021 unterstützte TRAFO vier Regionen bei der Weiterentwicklung ihrer kulturellen Infrastruktur. In der zweiten Phase werden von 2019 bis 2024 sechs weitere Regionen gefördert.
www.trafo-programm.de

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