Neue Ausstellung auf Burg Posterstein rollt historische Gerichtsfälle auf
Zur Eröffnung der neuen Sonderschau „Schlag um Schlag – Die Burg als Gerichtsort“ gibt es am 12. Mai 2024, 15 Uhr, in der Neuen Scheune Posterstein eine Filmpremiere. Denn für die Ausstellung rollte die Historikerin Sabine Hofmann alte Gerichtsfälle wieder auf.
Laiendarsteller des Traditionsvereins Altenburger Prinzenraub und der Gefolgschaft zu Posterstein spielten ausgewählte Postersteiner Gerichtsfälle nach – von Mord, Unzucht und Gewalt über Diebstähle bis hin zur Beleidigung. Regie führten Marcella von Jan und Robert Gregor Kühn. Hinter der Kamera stand der Altenburger TV-Journalist Gunter Auer. Für die musikalische Begleitung sorgte Matthias von Hintzenstern. Die so entstandenen fünf Kurzfilme werden in der Neuen Scheune, aber auch in der Ausstellung zu sehen sein.
Zentraler Ort der Ausstellung ist der historische Gerichtsraum der Burg in thematisch passendem Ambiente am originalen Schauplatz. Die Ausstellung gehört zur zweiteiligen Ausstellungsreihe „Burg Posterstein – Trutzig seit 1191“ zum Thüringer Burgenjahr. Teil 2 heißt „Stein auf Stein – Von der Wehrburg ins Heute“ und wird ab 18. August 2024 zu sehen sein.
Weitere Informationen zur Ausstellung:
12. Mai – 17. November
+++ Burg Posterstein – Trutzig seit 1191,
Teil 1: Schlag um Schlag – Die Burg als Gerichtsort +++
Die Ausstellung „Schlag um Schlag – Die Burg als Gerichtsort“ ist Teil 1 der Ausstellungsreihe „Burg Posterstein – Trutzig seit 1191“. Im Mittelpunkt steht die Burg als Ort, an dem Gericht gehalten und Recht gesprochen wurde.
++ Der Burgherr war auch Richter ++
Auf vielen Burgen war der Burgherr auch der Richter. Zumindest besaß er das Recht, über seine Untertanen zu richten. Jedes Testament, jeder Verkauf, jede Vormundschaft ging über seinen Tisch und brachte ihm Geld ein.
Die Dorfordnung und die Rügegerichtsordnung regelten, was man durfte oder nicht durfte und welche Strafe man zu erwarten hatte, wenn man die Vorschriften nicht einhielt. Oberstes Gebot war, dass sich „jeder eines ehrbaren und gotteswohlgefälligen Lebens befleißigen“ sollte.
++ Echte Postersteiner Kriminalfälle ++
Aber auch in Posterstein hielt sich nicht jeder an geltende Gebote: Unzucht, Mord und andere Untaten kamen vor Gericht.
Seit dem 16. Jahrhundert wurden professionelle Advokaten angestellt. Ihnen zur Seite standen die Laienrichter und Schöffen aus der Dorfgemeinschaft. Folter als Mittel der Beweisaufnahme war üblich. Diese so genannte „peinliche Befragung“ durfte jedoch nur angewendet werden, wenn ausreichend Indizien für die Täterschaft vorlagen.
Seit 1528 gibt es Postersteiner Gerichtsbücher. Sie verraten viel über die Menschen und ihre Zeit. Spannende Fälle passierten nicht jeden Tag in Posterstein. Für die Ausstellung wurden einige ausgewählt und von Laiendarstellern des Traditionsvereins Altenburger Prinzenraub e.V. und der Gefolgschaft zu Posterstein unter Anleitung von Profis nachgespielt. Als kurze Filme werden sie in der Ausstellung zu sehen sein.Der Gerichtsraum der Burg wird der Hauptschauplatz dieser Ausstellung sein. Das Museum Burg Posterstein präsentiert anlässlich des Thüringer Burgenjahres von “Thüringen entdecken” neueste Forschungsergebnisse zur Geschichte der Gerichtsbarkeit der Burg.