AOK PLUS passt Beitragssatz an
Verwaltungsrat beschließt 17,8-Milliarden-Haushalt und Beitragssatz für 2025
Der Verwaltungsrat der AOK PLUS hat in seiner heutigen Sitzung den Zusatzbeitragssatz von 1,8 auf 3,1 Prozent ab dem 1. Januar 2025 festgelegt. Damit beträgt der zukünftige Beitragssatz insgesamt 17,7 Prozent bei einem Haushaltsvolumen von 17,8 Milliarden Euro für die Gesundheitsversorgung der AOK PLUS-Versicherten in Sachsen und Thüringen.
„Es schmerzt uns sehr, unseren Beitragssatz ab 2025 anheben zu müssen. Doch wir müssen auf die unzureichenden gesetzlichen Rahmenbedingungen reagieren, die uns als gesetzliche Krankenkasse vor große Herausforderungen stellen“, betont der Verwaltungsratsvorsitzende Sven Nobereit und fügt hinzu: „Die anhaltend steigenden Ausgaben in der Gesundheitsversorgung, gepaart mit einem fehlenden politischen Willen zur nachhaltigen Stabilisierung der Gesetzlichen Krankenversicherung, zwingen uns zu dieser Entscheidung. Wir wissen, wie wertvoll jeder Euro für Beitragszahlende und Arbeitgeber ist. Sie können sich jedoch sicher sein, dass ihre Beiträge in bestmögliche Leistungen und wertvolle Zusatzangebote fließen. Auch im neuen Jahr werden wir nicht bei den Leistungen kürzen und gewährleisten unseren Versicherten weiterhin eine hochwertige Gesundheitsversorgung.“
Kein Geld vom Bund – Beiträge fair verteilen
Die Finanzsituation der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist prekär. Viele Reformen haben negative Auswirkungen auf die Ausgaben im Gesundheitswesen; politische Eingriffe haben den Krankenkassen Handlungsspielräume genommen. „Zudem kommt der Bund seiner finanziellen Verantwortung nicht nach. Viele Maßnahmen dienen der Daseinsvorsorge aller Menschen und müssten aus Steuermitteln aller Bürgerinnen und Bürger finanziert werden. Stattdessen übernimmt die Solidargemeinschaft der gesetzlich Versicherten die Kosten. Staatliche Aufgaben müssen auskömmlich erstattet werden“, fordert Sven Nobereit als Vertreter der Arbeitgeber im Verwaltungsrat der AOK PLUS.
Hinzu kommt die Fehlverteilung innerhalb der GKV bei den Finanzzuweisungen. Derzeit fließt in Ballungsräume mehr Geld, da dort mehr Ärzte und Kliniken vorhanden sind. Besondere Gruppen wie Pflegebedürftige werden zudem nicht ausreichend berücksichtigt. In ländlichen Regionen wie Sachsen und Thüringen fehlen dadurch finanzielle Mittel.
Zuverlässiger Partner – auch in schwierigen Zeiten
„Wir bedauern die Erhöhung der Beiträge zutiefst, da wir uns jeden Tag für die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Versicherten einsetzen und ihr Vertrauen in uns sehr schätzen“, bestätigt Daniela Kolbe, alternierende Vorsitzende des Verwaltungsrates auf Versichertenseite, und unterstreicht: „Auf unsere starken Leistungen, den mehrfach ausgezeichneten Service und die gute Erreichbarkeit – sowohl persönlich als auch digital – können sich unsere Kundinnen und Kunden auch in Zukunft verlassen. Unsere oberste Priorität bleibt es, sie rundum gut versorgt zu wissen. Zum einen bieten wir flächendeckenden Service: Als einzige gesetzliche Krankenversicherung sind wir mit mehr als 130 Filialen in Sachsen und Thüringen vor Ort. Gerade in diesen schwierigen Zeiten bieten wir unseren Mitgliedern Sicherheit. Zum anderen unterstützen wir sie in jeder Lebensphase mit einer Leistungsvielfalt, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausreichtt.“
Kostentreiber bei der AOK PLUS
Zu den größten Kostenblöcken gehören im Jahr 2024 die Ausgaben bei Krankenhausbehandlungen mit 4,97 Milliarden Euro (ein Anstieg um 8,9 Prozent im Vergleich zu 2023), für Arzneimittel mit rund 2,71 Milliarden Euro (+9,1 Prozent) und für ärztliche Behandlungen mit rund 2,24 Milliarden Euro (+5,7 Prozent). Die Leistungsausgaben der AOK PLUS steigen 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 1,14 Milliarden Euro (+8,0 Prozent) auf insgesamt 15,41 Milliarden Euro.
AOK PLUS – die Gesundheitskasse
Die AOK PLUS versichert mit rund 3,5 Millionen Personen über 57 Prozent aller gesetzlich Krankenversicherten in Sachsen und Thüringen. Aktuell kümmern sich 6.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheitskasse um die Anliegen der Kundinnen und Kunden, um insgesamt rund 184.000 Arbeitgeber in beiden Freistaaten und überregional sowie um rund 40.000 Vertragspartner.