Angriffe auf Wahlkreisbüros erreichen neuen Höchststand in Thüringen
Die politisch motivierte Gewalt in Thüringen nimmt alarmierende Ausmaße an: Angriffe auf Wahlkreisbüros haben im Jahr 2024 einen neuen Rekordwert erreicht. Insgesamt 118 Straftaten wurden bis Mai dieses Jahres gezählt – ein Anstieg um rund 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Bandbreite der Delikte reicht von eingeschlagenen Fensterscheiben und beschmierten Fassaden bis hin zu Diebstahl, Beleidigungen und sogar gefährlicher Körperverletzung. Laut Innenministerium Thüringen handelt es sich bei 87 Prozent der Vorfälle um Sachbeschädigungen – häufig gezielte Attacken in der Dunkelheit.
Besonders betroffen: Wahlkreisbüros der AfD, die mit 69 Fällen mehr als die Hälfte der Angriffe auf sich vereinen. Danach folgen Die Linke (29 Fälle), SPD (14), Bündnis 90/Die Grünen (3) sowie CDU (2). In einem Fall war ein gemeinsames Parteibüro betroffen. Die Täter agieren laut Polizei aus verschiedenen politischen Lagern – zugeordnet werden die Straftaten den Bereichen „links“, „rechts“ oder „sonstige“.
„Demokratie lebt vom Streit der Meinungen – aber sie endet dort, wo Steine fliegen“, betont Innenminister Georg Maier (SPD) und kündigt härteres Durchgreifen gegen politische Gewalt an. Lediglich vier Taten konnten bislang aufgeklärt werden – ein besorgniserregender Trend angesichts der Eskalation.
Auch in Städten wie Altenburg, Gera und Greiz kommt es regelmäßig zu Vandalismus gegen politische Einrichtungen.