Kritik an Industriegebiet Altenburg-Windischleuba

Streit um Industriegebiet Altenburg-Windischleuba – Bürgerinitiative und Pro Altenburg äußern Bedenken

Der Stadtrat Altenburg hat am 28. August 2025 den Aufstellungsbeschluss und eine Veränderungssperre für das geplante Industriegebiet Altenburg – Windischleuba auf den Weg gebracht. Doch das Vorhaben stößt auf wachsenden Widerstand. Die Fraktion Pro Altenburg positionierte sich in der Sitzung deutlich gegen das Projekt und stützt sich dabei auf massive Einwände von Anwohnern und Landwirten der Region.

Bürgerinitiative will Grundstücksverkäufe verhindern

Kern der Kritik ist die Tatsache, dass weder konkrete Investoren für das Industriegebiet bekannt seien, noch die betreffenden Flurstücke im Besitz der Stadt Altenburg sind. Mehrere Grundstückseigentümer und Landwirte hätten sich öffentlich und im Rahmen einer Bürgerinitiative klar gegen einen Verkauf ihrer Flächen ausgesprochen.

„Es handelt sich de facto um eine Enteignung gegen den erklärten Willen der Betroffenen“, sagt Peter Müller, Fraktionsvorsitzender von Pro Altenburg. Die Stadt müsse diesen Widerstand ernst nehmen, so Müller, zumal das Gelände aus seiner Sicht infrastrukturell ungünstig liegt – insbesondere wegen fehlender direkter Anbindungen an Autobahn und Bahnnetz.

Deindustrialisierung als Argument gegen Neuausweisung

Auch die wirtschaftspolitische Lage wird von Pro Altenburg ins Feld geführt: „Vor dem Hintergrund der aktuellen Deindustrialisierung in Deutschland und der bekannten Standortnachteile ist das Projekt nicht tragfähig“, so Müller weiter.

Die Fraktion kritisiert zudem das politische Vorgehen im Stadtrat: Die tragenden Fraktionen CDU, SPD, Linke und Stadtforum würden das Projekt trotz fehlender Voraussetzungen vorantreiben – gegen die Interessen der Eigentümer und Bürger.

Forderung nach bürgernaher Politik

Die Debatte rund um das geplante Industriegebiet wirft einmal mehr die Frage auf, wie stark Bürgerinteressen in kommunalen Planungsprozessen berücksichtigt werden. Pro Altenburg betont, dass es eine stärkere Bürgerbeteiligung und eine transparente Entscheidungsfindung brauche.

Der Konflikt dürfte auch bei kommenden Wahlen in Altenburg eine Rolle spielen – nicht zuletzt, da das Verhältnis zwischen Stadtentwicklung, Wirtschaftsansiedlung und dem Schutz ländlicher Strukturen zunehmend kritisch diskutiert wird.

Schreibe einen Kommentar

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"