Streuobstwiese in Neubraunshain als Erfolgsgeschichte

Bestand an alten Obstbäumen auf der Streuobstwiese Neubraunshain (Foto: Landratsamt Altenburger Land)
Bestand an alten Obstbäumen auf der Streuobstwiese Neubraunshain (Foto: Landratsamt Altenburger Land)

Wo einst Kohle im Tiefbau gefördert wurde, gedeiht heute eine artenreiche Streuobstwiese. Im Jahr 2021 ließ die untere Naturschutzbehörde des Altenburger Landes (UNB) die fünf Hektar große Fläche in Neubraunshain zu einem ökologischen Vorzeigeprojekt entwickeln. Zwischen alten Obstbäumen und rund 125 neu gepflanzten Jungbäumen weiden nun Schafe und Ziegen – ein Gewinn für Natur und Landschaft gleichermaßen.

Das Projekt entstand als sogenannte Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme, die gesetzlich vorgeschrieben ist, wenn Bauprojekte Eingriffe in Natur und Landschaft unvermeidlich machen. Im Fall Neubraunshain ging es um den Bau einer Gasleitung. „Werden Bäume oder Buschwerk entfernt, müssen an anderer Stelle neue Lebensräume entstehen“, erklärt Jens Lindner von der UNB. Er begleitet das Projekt von Beginn an und zeigt sich heute hochzufrieden mit der Entwicklung.

Natur und Tierhaltung Hand in Hand

Schon vor der Wende wurde die Fläche zur Obstgewinnung genutzt. Doch erst mit der neuen Ausgleichsmaßnahme konnte sie wieder nachhaltig belebt werden. Dafür wurden rund 2,5 Hektar entbuscht, ein Stall errichtet und die Fläche eingezäunt – auch zum Schutz vor dem Wolf. „Für die Tiere ist es ein wahres Paradies“, sagt Lindner.

Eine glückliche Fügung: Der neue Eigentümer ist selbst Schäfer und betreut mit seinen Schafen und Ziegen die Obstwiese. Sie helfen, das Gelände offen zu halten und gleichzeitig den invasiven japanischen Staudenknöterich einzudämmen, der sich hier stark ausgebreitet hatte. „Dass es den Tieren gefällt, ist unverkennbar – und dass sie uns bei der Landschaftspflege unterstützen, ist eine echte Win-win-Situation“, so Lindner.

Ein Gewinn für das Altenburger Land

Die Streuobstwiese in Neubraunshain gilt heute als Musterbeispiel für gelungene Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Altenburger Land. Neben dem ökologischen Wert bietet sie auch ein Stück Heimatgeschichte: Aus einer ehemaligen Industriefläche wurde ein lebendiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen, der zugleich das Landschaftsbild der Region bereichert.

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