Letzte Chance, die Thümmel-Sonderschau auf Burg Posterstein zu sehen
Die Sonderschau „Der Mann unter der 1000-jährigen Eiche – Über den Umgang mit faszinierenden Baumdenkmalen“ im Museum Burg Posterstein läuft nur noch bis 25. August 2024. Seither sahen über 17.000 Gäste die Ausstellung, die sich Hans Wilhelm von Thümmels Grab in der 1000-jährigen Eiche widmet.
Die nächste Sonderschau „Stein auf Stein – Von der Wehrburg ins Heute“ eröffnet am 8. September 2024 mit Führungen durch die neue Sonderschau und die Nordflügel-Baustelle.
Der Minister Hans Wilhelm von Thümmel, der von 1744 bis 1824 lebte, zählt zu den bedeutenden Persönlichkeiten der Altenburger Region. Am Hof der Herzöge von Sachsen-Gotha-Altenburg arbeitete er sich vom Pagen zu Minister hoch. Als Gesandter vertrat er das Herzogtum unter anderem in Berlin und Paris. In der bewegten Zeit zwischen französischer Revolution, Aufstieg und Fall Napoleons und Neuordnung Europas sorgte Thümmel für die Kartierung des Altenburger Landesteils, den Bau von Straßen, Armenhäusern und einem Krankenhaus und die Gründung der Kammer-Leihbank, der späteren Landesbank. Gleichzeitig interessierte er sich für Architektur, förderte Künstler und Handwerker und ließ weitläufige Landschaftsgärten anlegen, die er auch der Öffentlichkeit zugänglich machte. Als Altersruhesitz wählte sich Thümmel sein Rittergut Nöbdenitz, war regelmäßig Gast der Herzogin von Kurland in Löbichau und kaufte die 1000-jährige Eiche als seine zukünftige Grabstätte.
Die Sonderschau auf Burg Posterstein stellt den vielseitigen Mann und seine einzigartige Grabstelle vor. Darüber hinaus ist eine Galerie weiterer beeindruckender Eichen aus ganz Europa zu sehen. Sie zeigt, dass die Bäume oft nicht nur Naturdenkmal, sondern auch Kulturdenkmal sind und thematisiert den Umgang von uns Menschen mit diesen Methusalem-Bäumen.
Zur Sonderschau neu aufgelegt hat das Museum Burg Posterstein das Buch „Im Dienste der Ernestiner – Hans Wilhelm von Thümmels Aufstieg vom Pagen zum Minister“*. Es ist die bisher ausführlichste Biografie über Hans Wilhelm von Thümmel. Reich bebildert und gut verständlich formuliert, beschreibt das Buch die vielseitige Persönlichkeit. Die einzelnen Kapitel verfassten neun verschiedene Autorinnen und Autoren. Neben dem Team des Museums Burg Posterstein waren das: Doris Schilling, Leiterin des Landesarchiv Thüringen – Staatsarchiv Altenburg; Gustav Wolf, Vorsitzender der Geschichts- und Altertumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes zu Altenburg; Bauhistoriker Udo Hopf aus Gotha; Landschaftsarchitektin Christiane Nienhold sowie Dr. Matthias Schütze, der sich eingehend mit dem Alter der 1000-jährigen Eiche Nöbdenitz befasst. Das Buch ist, so lange der Vorrat reicht, zum Preis von 25 Euro im Museum Burg Posterstein erhältlich und kann auch gern per E-Mail bestellt werden. Mit dem Kauf unterstützen Sie die Forschungsarbeit des Museums.
Die Ausstellung über die Grabeiche des Ministers Hans Wilhelm von Thümmel ist Teil des Thümmel-Jahres im Altenburger Land, an dem sich verschiedene lokale Akteure beteiligen.
Noch bis 28. August ist die Wanderausstellung „Thümmels Kartenwerk im Altenburgischen“ im Schloss Ponitz zu sehen und danach vom 30. August bis 15. Oktober im Lichthof des Landratsamtes.
Zur Veranstaltung „Essen wie zu Thümmels Zeiten“ am 15. September, 14 bis 16 Uhr, im Pfarrhof Nöbdenitz laden die Stadt Schmölln und die Kirchgemeinde Nöbdenitz ein. Historikerin Franziska Huberty aus dem Museum Burg Posterstein stellt dem Publikum an diesem Tag Hans Wilhelm von Thümmel vor und erzählt unterhaltsame Überlieferungen aus seinem Leben. Gleichzeitig prüft sie die Legenden, die sich um Thümmel ranken, auf deren Wahrheitsgehalt.