Vortrag und Ausstellung: Hans Fallada und der Erste Weltkrieg im Fokus auf Burg Posterstein

Burg Posterstein (Foto: ABG-Info)
Burg Posterstein (Foto: ABG-Info)

Mit einem besonderen Vortrag und einer eindrucksvollen Ausstellung widmet sich Burg Posterstein ab dem 30. August 2025 dem Schriftsteller Hans Fallada, seinem Bruder Ulrich Ditzen und deren Verbindung zum Ersten Weltkrieg. Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr in der Neuen Scheune der Burg und markiert die feierliche Eröffnung der neuen Sonderschau unter dem Titel „Sonst nichts Neues“.

Der Vorsitzende der Hans-Fallada-Gesellschaft, Christian Winterstein, eröffnet mit seinem Vortrag „Auf Spurensuche: Ulrich Ditzen, Hans Fallada und der Erste Weltkrieg“ die Ausstellung und gibt dabei spannende Einblicke in das bislang weniger bekannte Kapitel der Familiengeschichte des berühmten Autors.

Falladas Bruder und die Feldpost aus dem Herzogtum

Kernstück der neuen Ausstellung sind die vollständig erhaltenen Feldpostbriefe von Ulrich Ditzen (1896–1918), dem jüngeren Bruder Hans Falladas. Diese Briefe dokumentieren eindrucksvoll das Erleben und Empfinden eines jungen Soldaten an der Front – zwischen anfänglicher Begeisterung und wachsendem Entsetzen über die Realität des Krieges.

Ergänzt wird die Wanderausstellung der Hans-Fallada-Gesellschaft e. V. und des Literaturzentrums Neubrandenburg durch eine lokale Perspektive: Über 100 Feldpostkarten von Soldaten aus dem Herzogtum Sachsen-Altenburg bereichern die Schau. Damit schlägt das Museum eine Brücke zwischen deutscher Literaturgeschichte und der regionalen Historie Ostthüringens.

Ein weiterer spannender Bezug zur Region: Rudolf Ditzen, wie Hans Fallada mit bürgerlichem Namen hieß, leitete während des Ersten Weltkriegs in Abwesenheit des Gutsherrn das Rittergut Posterstein. Diese Zeit prägte nicht nur seine Persönlichkeit, sondern auch sein späteres literarisches Werk.

Zwischen „wundervoll“ und „Grausen“

Im Zentrum der Präsentation stehen persönliche Einblicke in das Leben junger Männer im Krieg – mit all seinen Widersprüchen. Ulrich Ditzen beschreibt in seinen Briefen sowohl die „wundervollen Landschaften“ Belgiens als auch das „Grausen“ an der Front. Diese unmittelbare Sprache macht die Dokumente so eindringlich und authentisch – und die Ausstellung zu einem emotional bewegenden Erlebnis.

Die Sonderschau auf Burg Posterstein wird voraussichtlich bis Ende des Jahres zu sehen sein und richtet sich an Geschichtsinteressierte, Literaturfreunde und alle, die sich mit der Region Altenburg und ihrer Vergangenheit verbunden fühlen.

Jetzt mehr erfahren: Öffnungszeiten und weitere Informationen zur Ausstellung unter www.burg-posterstein.de

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